Vor mir sitzt eine Frau mit einem seltsam gehetzten, furchtvollen Blick und stellt mir diese Frage. »Ja, wissen Sie, die Wechseljahre sind eine Zeitspanne im Leben einer Frau, die allermeist nicht plötzlich, sondern allmählich ab etwa dem 40.Lebensjahr einsetzt.«
»Das glaube ich nicht!«, erwidert die Frau mir jetzt mit vorwurfsvollem Ton und angriffslustigen Blick. »Meine Mutter kam erst mit 54 in die Menopause!«
»Ja«, sage ich, »die Menopause ist ja auch definiert als die letzte Blutung im Leben einer Frau und als solches nur ein Symptom der Wechseljahre. Außerdem, ergänze ich, sind der Ablauf der Wechseljahre und ihre Symptome von Frau zu Frau so verschieden, wie verschieden wir Frauen eben sind!«
Immer wieder wird mir diese Frage in der Praxis gestellt, und ich stelle mir die Fragen: Warum sind die Wechseljahre so angstbesetzt? Warum wissen Frauen trotz all unserer heutigen Informationsflut so wenig Fundiertes über diese Zeit? Warum halten sich so viele falsche Mythen?
Die Wechseljahre vollziehen sich meistens im Alter zwischen 45 und 53 bei Frauen, häufig auch schon früher, und ab etwa 50 Jahren bei Männern. Damit liegen sie mitten im tätigen Leben.
Bis zu den Wechseljahren gelingt es meist das Altern aufzuhalten. Aber dann kündigen sich körperliche und geistige Veränderungen an. Es beginnt eine Verunsicherung und die Herausforderung einer Neuorientierung.
In unserer Kultur werden Werte wie Leistungsfähigkeit, Sportlichkeit und sexuelle Attraktivität ganz oben angesetzt.
Wechseljahre werden mit Hormonmangel erklärt und mit Hormonersatz therapiert, ergänzt durch Diäten und Fitnesswahn.
Verzweifelt wird versucht, das Gewesene festzuhalten. Dabei geht es in dieser Zeit um einen tiefgreifenden, oftmals turbulenten Wechselprozess, in dem der Mensch Altes verlassen und Neues entdecken kann.
Am Donnerstag den 24.5. um 19 Uhr halte ich in meiner Praxis einen Vortrag zum Thema Wechseljahre. Hier wird es viele Informationen zum Thema geben, insbesondere auch zum Thema Behandlung mit bioidentischen Hormonen und Rimkustherapie.